Durchbruch gegen Darmkrebs? ZĂĽrcher Forscherin auf dem Weg nach Boston
Krebs ist eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Doch Hoffnung keimt auf: Die Zürcher Molekularbiologin Ana Montalban-Arques hat eine bahnbrechende Entdeckung gemacht, die Darmkrebs heilen könnte. Ihre Forschung, die von der Universität Zürich als "wichtigster wissenschaftlicher Durchbruch des vergangenen Jahres" bezeichnet wurde, verspricht eine neue Krebstherapie mit Darmbakterien – und das möglichst ohne die schweren Nebenwirkungen herkömmlicher Behandlungen.
Darmbakterien als Wunderwaffe?
Montalban-Arques, Chefin des Biotech-Start-ups Recolony, hat eine Gruppe von Darmbakterien identifiziert, die das Immunsystem stärken und so Tumorzellen bekämpfen können. Die Bakterien sollen in Kapselform eingenommen werden. Im Labor wurden die positiven Effekte bereits bei Mäusen nachgewiesen. Erste klinische Studien am Menschen könnten bereits Ende 2024 starten, ein Markteintritt wird für 2029/2030 angestrebt.
Internationale Anerkennung und UnterstĂĽtzung
Die innovative Forschung von Montalban-Arques hat bereits internationale Anerkennung gefunden. Sie erhielt im November die Auszeichnung "Breakthrough of the Year" von der Falling Walls Foundation und reist nun mit dem Schweizer Start-up-Nationalteam nach Boston, um ihre Forschung weiter voranzutreiben. Das junge Unternehmen Recolony wird dabei von verschiedenen Institutionen wie dem Wyss Zurich, Venture Kick, Swica und dem Schweizerischen Nationalfonds unterstĂĽtzt.
Hoffnung auf eine nebenwirkungsarme Therapie
Die Aussicht auf eine Krebstherapie ohne die gravierenden Nebenwirkungen der Chemotherapie ist enorm vielversprechend. Da die verwendeten Bakterien natürlicherweise im menschlichen Darm vorkommen und bei Darmkrebspatienten oft reduziert sind, hoffen die Forscher auf minimale Nebenwirkungen. Natürlich müssen erst noch klinische Studien am Menschen durchgeführt werden, um dies zu bestätigen.
Ausblick
Montalban-Arques' Arbeit bietet neue Hoffnung im Kampf gegen Darmkrebs. Die Forschung verfolgt einen innovativen Ansatz und zeigt, welch enormes Potential in der Erforschung der Darmmikrobiota liegt. Der Weg bis zur Marktreife ist zwar noch lang, aber die Erfolge bisher lassen auf einen bedeutenden Durchbruch hoffen.